Freitag, 17. Juni 2011

[Buchrezension] Zoe Fischman - Sonnengruß für Regentage

Gleich das erste Buch, über das ich einen Leseeindruck auf vorablesen geschrieben habe, habe ich zugeschickt bekommen. Toll, oder? So kann es gerne weiter gehen. Ich muss nämlich immer 20 Minuten hin und auch wieder zurück zum Praktikum mit der Bahn fahren, und diese Bahnfahrten eignen sich perfekt zum Lesen.

Bekommen habe ich den ersten Roman von der New Yorker Autorin Zoe Fischmann „Sonnengruß für Regentage“. 

Folgendes steht auf dem Klappentext:
„Ein heißer Sommer in New York. Nach Jahren treffen sich die Freundinnen Charlie, Bess, Sabine und Naomi beim Yoga wieder. Eine schicksalhafte Begegnung: Charlie trifft kurz darauf ihre große Liebe, und Bess findet zu verloren geglaubten Träumen zurück. Als Naomi eine schreckliche Diagnose erhält, müssen die Freundinnen beweisen, dass sie füreinander da sind.“
 Quelle: logischerweise der Klappentext :)

Zusammenfassung:
 
Das Buch dreht sich um vier mit-dreißiger Frauen: Bess, Charlie, Naomi und Sabine, die zusammen auf dem College waren, sich danach aber aus den Augen verloren haben. Auf einem Klassentreffen sehen sich die vier das erste Mal wieder und beschließen, in Charlies Yoga-Studio einen 6-wöchigen Kurs zu absolvieren, wobei jede ihre eigenen Motivationsgründe hat: Bess beispielsweise will über die anderen drei Damen einen nicht gerade freundlichen Artikel schreiben. Die Yoga-Stunden machen zu erst keinem der Damen wirklich Spaß, und sie sind sich auch nicht besonders nah. Doch im Laufe der Zeit ändert sich das Ganze und die vier werden richtig gute Freundinnen und auch ihr Leben ändert sich. Doch wie genau, das kann man im ersten Roman von Zoe Fischman nachlesen, der seit einer Woche (10.6.) zu kaufen ist.

Die vier Charaktere:

Charlie führt gemeinsam mit zwei Freunden ein Yoga-Studio, jedoch war sie früher an der Wall Street sehr aktiv tätig. Erst im Laufe des Buches erfährt man, wie sie von Börsenmaklerei zu Yoga kam. Sie wird als relativ verschlossen und ehrgeizig dargestellt.
Bess arbeitet bei einem Klatschmagazin, würde aber gerne ernsthaftere Artikel schreiben, weshalb sie in den drei anderen Damen genau den richtigen Stoff sieht: Drei Frauen, die ihre Träume aufgegeben haben. Während des Buches ändert sie aber ihre Meinung, auch zu ihrem Freund Dan, der in Los Angeles lebt.

Sabine wird als etwas schüchtern beschrieben. Auch sie wäre eigentlich gerne etwas anderes: nämlich Autorin, arbeitet aber seit längerem als Lektorin. Sie kommt im Buch mit ihrem "Subway-Schwarm" endlich ins Gespräch.

Naomi ist eigentlich begeisterte Fotografin, designt allerdings jetzt Webseiten und fotografiert nicht mehr so wirklich. Sie ist alleinerziehende Mutter von ihrem 8-jährigen Sohn Noah.

Mein Eindruck:

Das Wichtigste zuerst: Wer einen Klappentext schreibt, sollte vorher definitiv das Buch lesen und nicht einfach irgendein Schmarn auf den Klappentext schreiben. Erstens: es ist kein heißer Sommer in New York, sondern Winter und die Frauen regen sich die ganze Zeit über das miese Wetter auf. Auch im Titel heißt es Sonnengruß für REGENTAGE; ergo kein heißer Sommer. Zweitens: Charlie trifft nicht wirklich ihre große Liebe, das trifft eher auf Sabine zu, über die allerdings auf dem Klappentext nichts steht. Und ja, Naomi erhält eine schreckliche Diagnose, aber das ist erst ziemlich am Schluss des Buches, und der Klappentext lässt vermuten, dass es sich im ganzen Buch nur darum dreht, dass sich die vier Naomis Diagnose stellen und versuchen, damit umzugehen. Das ist nicht der Fall; viel mehr geht es darum, dass sich die vier Frauen selber finden und nebenbei noch Freundinnen werden. Ein dickes MINUS für den Klappentext!!!!
Ansonsten fällt einem während des Lesens auf, dass viele Anführungszeichen falsch oder gar nicht gesetzt wurden an Stellen, wo sie hingehört hätten. Das ist beim Lesen definitiv störend und sollte noch mal überarbeitet werden; kann ja nicht so schwer sein.

So viel erst mal zu den negativen Dingen, die ich direkt zu Anfang los werden musste. ;-) Jetzt aber zu den positiven bzw. neutralen Aspekten, denn so schlecht, wie es oben möglicherweise klingen mag, fand ich das Buch ja gar nicht..
Die vier Damen werden gut beschrieben von Frau Fishman, und so kann man sich in jede der Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen, was für mich bei einem Buch von hoher Wichtigkeit ist. Manchmal wünscht man sich die eine oder andere tiefere Erklärung, aber das mag eben schwer sein, wenn man vier Charaktere genau beleuchtet. Gut finde ich, dass das Leben der Damen und ihre Probleme sehr real scheinen; und alltäglich sind, auch wenn sie manchmal etwas übertrieben dargestellt sind macht vielleicht auch grad das die Damen menschlicher und liebenswerter.

Das ist eine andere Sache, die mich noch während der Leseprobe etwas gestört hat, im Buch dann aber zur Gewohnheit war: Zoe Fishman schreibt aus den Perspektiven der vier Frauen, jeweils in der Ich-Form, und geht nur manchmal (bspw. während der Yogastunden) über zum omnipotenten Leser. Die Ich-Form hilft allerdings, wie oben erwähnt, sich besser in die Damen hineinzuversetzen.
Die Wärme von Charlies Yogastudio kommt sehr gut herüber, und man würde am liebsten gleich selber bei ihr Yogastunden nehmen. Am Anfang dachte ich noch so, oh, oh, ich will jetzt aber nicht alle Übungen jeder einzelnen Stunde hier lesen. Das war aber glücklicherweise bis auf in der ersten Stunde nicht der Fall, danach hat die omnipotente Zoe Fishman die Gedanken der vier Damen während der Yogastunden mit einbezogen.

Das Ende lässt wieder ein bisschen zu wünschen übrig, da es sehr schnell abgehandelt wird, da hätte Frau Fishman definitiv mehr draus machen können.

Fazit:

Zoe Fishmans erster Roman "Sonnengruß für Regentage" ist ein gutes Schmökerbuch für bspw einen Abend vor dem Kamin oder für den Liegestuhl im Garten. Wer jedoch große Abenteuer und spannende Geschichten erwartet, ist hier an der falschen Adresse, da dieser Roman eben ein typischer Frauenroman ist.
Wirklich wichtig ist allerdings, dass der Klappentext noch mal überarbeitet wird, denn so geht das gar nicht!!!

Insgesamt aber, als Frauenroman gesehen, geht der Daumen hoch für Zoe Fishmans "Sonnengruß für Regentage".

Grüßlis, LadyPeach =)

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